Sitzpositionen im Yoga

Ich sitze in einer Art Schneidersitz auf meiner Yogamatte. Die Yogalehrerin leitet uns durch eine Atemübung. Es riecht nach Räucherstäbchen. Ich mag den Geruch nicht. Ich versuche mich auf die Stimme der Yogalehrerin zu konzentrieren. Es klappt, sogar ganz gut. Aber dann merke wie langsam das rechte Bein einschläft. Ich muss die Position verändern. Ich versuche wieder zurück in die Übung zu finden. Mein Rücken schmerzt, der Fuß schläft wieder ein und ich kann mich nicht konzentrieren. Ich kann nur daran denken wie unbequem ich sitze und dass ich irgendwie durchhalten muss….

Das war eine meine ersten Yogastunden vor ungefähr 15 Jahren. Auch heute kann ich mich nicht immer voll und ganz auf die Stunde einlassen, was übrigens vollkommen in Ordnung ist, aber das Sitzen macht mir keine Probleme mehr.

Und ums Sitzen geht’s jetzt:

Kennst du den Lotussitz? Du hast ihn bestimmt schon gesehen. Sobald du Yoga in die Suchmaschine tippst werden dir unzählige Bilder von gelenkigen Yogis im perfekten Lotussitz angezeigt. Manchmal sind es auch Frösche oder andere Tiere… alle ganz locker und tiefenentpannt im Lotus. Der Lotussitz ist aber alles andere als einfach. Hierfür brauchst sehr flexible Hüften und Beine. Also keine Anfängerübung. Manche gelingt diese Übung auch nach jahrelanger Praxis nicht. Und das ist überhaupt nicht schlimm. Statt Padmasana (Lotussitz) praktizieren wir einfach Muktasana (einfacher, bequemer Sitz) oder eine andere Sitzhaltung die es dir ermöglicht länger still und stabil zu sitzen.

Folgende Punkte sind mir bei allen Sitzhaltungen wichtig:

  • Beide Gesäßhälften gleichmäßig auf der Matte / Unterlage
  • Langer Rücken, aufgerichtet
  • Hals, Nacken in Verlängerung der Wirbelsäule
  • Schutern locker, weg von den Ohren
  • Kiefer entspannt

Welche Sizpositionen gibt es?

Neben den Lotossitz gibt es noch andere Positionen. Ich zähle dir hier einige auf:

Fersensitz – Dabei sitzt du mit deinem Gesäß auf den Fersen. Eine sehr schöne Sitzhaltung für Meditationen. Die Knie sind auf der Matte und der Rücken schön aufgerichtet, die Energie kann fließen. Wenn dir im Fersensitz die Füße leicht einschlafen dann versuche mal folgenden Tipp: Nimm einen Klotz und stelle ihn zwischen deine Füße. Setze dich also nicht auf die Fersen, sondern auf den Klotz.

Einfache Sitzhaltung – Hier sitzt du ganz entspannt auf der Matte und kreuzt die Beine vor dir. Also eine vereinfachte Form des Schneidersitzes. Wenn deine Knie weit oben, weit weg von der Matte sind, kannst du dir jeweils ein Kissen unterlegen. Das macht die Haltung nochmal entspannter. Außerdem könntest du dich auf einen Klotz oder Kissen setzen, dann kann sich der Rücken noch mehr aufrichten.

Langsitz – Du sitzt mit ausgestreckten Beinen auf deiner Matte. Gerade wenn du Probleme in den Knien hast, ist diese Haltung zu empfehlen. In dieser Haltung ist es allerdings nicht so einfach den Rücken die ganze Zeit aufzurichten. Du kannst folgendes versuchen: Setze dich auch hier auf einen Klotz. Jetzt kann es dir leichter fallen die Länge zu halten. Wenn die du nun Unterstützung für die Knie brauchst dann rolle dir ein kleines Handtuch und lege es unter die Knie.

Natürlich sieht der volle Lotussitz wunderschön aus und er ist auch aus energetischer Sicht perfekt für die Meditationen allerdings eben nur dann, wenn du darin auch wirklich entspannen und auf dich die Meditation einlassen kannst.

Ich möchte dich an dieser Stelle ermutigen ein bisschen mit den Sitzhaltungen zu experimentieren. Nimm dein Ego zurück und benutze Hilfsmittel. Wenn du auf dem Boden einfach nicht sitzen kannst, dann setzte dich auf einen Stuhl. Fällt es dir schwer den Rücken die ganze Zeit aufzurichten? Dann lehn dich an einer Wand an.

Schließe die Augen, spüre in deinen Körper, was braucht er? Was musst du verändern? Und dann genieße die Meditation.

Namaste, deine Marion

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